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Adam Przeworski über Minimalistischer Liberalismus – Lexikon der Argumente

Gaus I 150
Minimalistischer Liberalismus/Demokratie/Przeworski/Dryzek: Das Demokratiemodell, das bei vergleichenden Politikwissenschaftlern am beliebtesten ist, insbesondere im aufstrebenden Bereich des demokratischen Übergangs und der Konsolidierung, erwartet weit weniger von der Demokratie als die deliberativen Demokraten. Dieses Modell ist im Wesentlichen das, das vor langer Zeit von Schumpeter (1942)(1) vorgeschlagen wurde: Demokratie ist nicht mehr als ein Wettbewerb der Eliten um die Zustimmung des Volkes, die das Recht auf Herrschaft verleiht. In den 1950er Jahren wurde diese Idee zur Grundlage für "empirische" Demokratietheorien, die mit der allgemein apathischen Rolle der ignoranten und potenziell autoritären Massen zufrieden waren (Berelson, 1952(2); Sartori, 1962(3)). >Minimalistischer Liberalismus/Dryzek.
Przeworski/Dryzek: Eine seltene normative Verteidigung des minimalistischen Modells liefert Przeworski (1999)(4), der argumentiert, dass das Modell zumindest der groß angelegten politischen Gewalt ein Ende setzt, sobald die Besiegten akzeptieren, dass sie eine realistische Chance haben, zurückzukehren und einen weiteren Tag zu gewinnen.
LijphartVsPrezworski: Befürworter der Konsensdemokratie wie Lijphart (1999)(5) könnten antworten, dass Machtteilung statt Mehrheitsregierung die beste Verteidigung gegen Gewalt in einer gespaltenen Gesellschaft ist. Dryzek: Angesichts der Tatsache, dass die Struktur der Interessen in einer komplexen Gesellschaft bedeutet, dass konkurrierende Interessen niemals miteinander in Einklang gebracht werden können, ist ihre vorläufige Lösung im Wahlkampf das Beste, was wir je tun können.


1. Schumpeter, Joseph A. (1942) Capitalism, Socialism, and Democracy. New York: Harper.
2. Berelson, Bernard (1952) 'Democratic theory and public opinion'. Public Opinion Quarterly, 16: 313—30.
3. Sartori, Giovanni (1962) Democratic Theory. Detroit: Wayne State Umversity Press.
4. Przeworski, Adam (1999) 'Minimalist conception of democracy: a defense'. In Ian Shapiro and Casiano Hacker-Cordön, eds, Democracy's Value. Cambridge: Cambridge University Press, 23—55.
5. Lijphart, Arend (1999) Patterns of Democracy: Governmental Forms and Performance in Thirty-Six Countries. New Haven, CT: Yale University Press.


Dryzek, John S. 2004. „Democratic Political Theory“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Przeworski, Adam

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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